Der Google Algorithmus berücksichtigt bekanntlich sehr viele Ranking-Faktoren, um Inhalte auf Webseiten zu verstehen.

Manche sprechen von bis zu 200 Faktoren. Kein Wunder verliert man den Überblick.

Deswegen soll es hier um die Grundlagen im SEO gehen. Damit reduziert sich alles auf ein überschaubares Mass.

Vielleicht verwendest du ein SEO-Tool? Die sind zwar praktisch, aber helfen nicht wirklich bei der Beurteilung von Prioritäten. Ständig monieren sie Dinge, die auf der Website noch optimiert oder dringend angepasst werden müssen und halten uns so auf Trab (s. Beispiel aus ubersuggest). 

SEO Tool Optimierungsvorschläge

Das ist alles nicht falsch, aber ist es wichtig? Als Laie oder Anfänger ist es schwierig einzuschätzen, was Priorität hat.

So kann es passieren, dass man Zeit mit der Korrektur oder Optimierung von unwesentlichen Dingen verschwendet, die im Ergebnis aber keine grosse Auswirkung auf das Ranking haben.

Ein 100%-SEO-Score bei einem Tool heisst nicht, dass deine Website automatisch bei Google die besten Plätze belegt. Nur, dass du alle Empfehlungen des Tools umgesetzt hast.

Aber das Tool ist ja nicht Google.

Damit du deine wertvolle Zeit zukünftig auf die wichtigen Dinge konzentrieren kannst, kommt hier meine Anleitung zu den Grundlagen der Suchmaschinenoptimierung und die 3 wichtigsten Hebel, die am meisten bewirken.

Um diese Dinge solltest du dich als aller erstes kümmern, bevor du etwas anderes tust.

#1: Mit Recherche Grundlagen für dein SEO schaffen

Google liest die Texte auf deiner Website aus und versucht anhand des Inhalts zu verstehen, zu welchen Suchanfragen die Website am besten passt.

Die Suchmaschine kann keine Bilder oder grafische Elemente interpretieren, daher ist Text sehr wichtig. Bei der Gestaltung von Texten auf deiner Website gehst du wie folgt vor:

Finde die richtigen Keywords

Wenn du möchtest, dass deine Zielgruppe dich über Google findet, dann ist der erste Schritt immer eine Keywordrecherche. Damit verschaffst du dir eine Übersicht über die Begriffe, die bei Google zu deinem Thema oder Angebot eingegeben werden. Ausserdem findest du heraus, welche Fragen bei Google eingetippt werden zu deinem Thema.

Eine Keywordrecherche ist die Grundlage für alles andere und immer der erste Schritt bei der Suchmaschinenoptimierung.

Es ist der Keller für dein Haus. Es kann dich inspirieren für Inhalte, aber auch für den Aufbau deiner Website (mehr Info dazu im zweiten Hebel).

Wie eine Keywordrecherche geht, das zeige ich hier Schritt für Schritt in diesem Anleitungsvideo. Ich habe es vor einigen Monaten mal als Facebook-LIVE veranstaltet und viele fanden es sehr hilfreich.

Vielleicht bringt es auch für dich etwas Licht ins Dunkel (einfach auf das Bild klicken, dann kommst du zum Video):

SEO Grundlagen Keyword Recherche

 

TIPP: Oft nutzen wir Fachbegriffe oder Formulierungen in unseren Texten die unserer Zielgruppe unbekannt sind. Bist du z. B. Profi für IT-Dienstleistungen und deine Zielgruppe ist Ü60, dann solltest du darüber nachdenken das Keyword „EDV“ zu benutzen, statt „IT“.

Hier noch ein Beispiel aus meiner Welt: Mein Zahnarzt bietet Dienstleistungen zur Parodontitis und Prophylaxe an. Unter letzterem Begriff kann ich mir noch was zusammenreimen als Laie, gesucht hätte ich aber bei Google nach „Zahnarzt Zahnreinigung“. Dazu wird mein Zahnarzt leider nicht gefunden, weil er nur den Fachbegriff verwendet, der weit weniger gesucht wird. Er hat vermutlich sowieso kein Problem mit Kundengewinnung, aber du verstehst das Prinzip 🙂

 

#2: Die ideale SEO-Struktur deiner Website

Mit deiner Keywordrecherche als Grundlage hast du nun die beste Ausgangslage, um die Struktur deiner Website zu definieren. Doch was ist damit überhaupt gemeint?

Dir ist sicher schon aufgefallen, dass Google bei den Suchanfragen einfach immer eine bestimmte Seite einer Website zeigt. Es ist nicht immer die Startseite. Es kann auch eine Angebotsseite sein, oder ein Blogbeitrag.

Je nachdem, welche Seite die besten Informationen und Lösungen zur jeweiligen Suchanfrage bietet, wird diese von Google in den Suchergebnissen angezeigt.

Google denkt in Schubladen. Also stell dir deine Website wie eine Kommode vor. Jede deiner Seiten auf deiner Website ist eine Schublade mit bestimmten Inhalten.

In jede Schublade (Seite) packst du also thematisch die richtigen Inhalte für bestimmte Suchanfragen:

SEO Grundlagen: Website Struktur

Deine Aufgabe ist es, selbst zu definieren welche Seiten auf deiner Website für welche Suchanfragen gezeigt werden soll. Du überlässt es nicht dem Zufall.

Durch die Keywordrecherche hast du herausgefunden, was die Menschen im Zusammenhang mit deinem Thema suchen. Anhand dieser Informationen kannst du nun festlegen, welche Seiten du auf deiner Website brauchst.

Hier ist eines meiner Kundenbeispiele, das ich gerne zeige, weil es so klar ist:

Eine Lasertherapeutin aus Zürich wurde mit ihrer alten Website nicht gefunden. Wir haben als erstes eine Keywordrecherche gemacht und haben erkannt, wonach die meisten Menschen suchen.

Auf Basis dieser Erkenntnisse haben wir die Seiten definiert und die Inhalte dafür erstellt:

  • Startseite: Diese Seite enthält einen Überblick über das gesamte Angebot. Der Überbegriff dafür ist Lasertherapie oder auch Laserbehandlung. Beides wird gesucht, auch im Zusammenhang mit dem Ort, an dem sie ihre Praxis hat. Also haben wir die Startseite inhaltlich rund um das Thema „Laserbehandlung / Lasertherapie“ aufgebaut.
  • Angebotsseiten: Sie bietet 7 unterschiedlichen Lasertherapieangebote an, wie z. B. Narbenbehandlung, Faltenreduktion oder Haarentfernung. Da nach all ihren Angeboten gesucht wird, gibt es für jedes Angebot eine eigene Angebotsseite. Sucht jemand nach „Laser Haarentfernung“, landet er auf dieser Seite, sucht jemand nach „Schwangerschaftsstreifen entfernen“, gibt es auch hierfür eine extra Seite.

So gewinnt sie monatlich rund 20 Neukunden für ihre Praxis, denn sie wird zu fast allen Angeboten weit vorne bei Google gefunden. (Hier findest du eine detaillierte Projektschilderung)

Sie hätte die Möglichkeit mit Blogbeiträgen zusätzlich einzelne Fragestellungen zu ihren Behandlungen aufzugreifen und damit noch besser gefunden zu werden. Dafür eigenen sich z. B. Fragen wie: „Ist Lasertherapie schmerzhaft?“ oder „Was ist der Unterschied zwischen XY und einer Haarentfernung mit dem Laser?“

Mit einer so aufgeräumten Webseitenstruktur (Startseite, Angebotsseiten und Blogbeiträgen) kannst du zahlreiche Suchanfragen abdecken rund um dein Angebot und deine Sichtbarkeit bei Google erhöhen.

HINWEIS: Natürlich muss nicht immer jeder alle Seiten der Website SEO-optimieren. Für manche ist es sinnvoller, die Startseite oder Angebotsseiten nicht zu optimieren und nur auf Blogbeiträge zu setzen. Z. B. wenn das Angebot neuartig ist, oder einfach nicht gesucht wird. Oder wenn der Wettbewerb so gross ist, dass man nur wenig Chancen hat. Ich setze im SEO nur auf Blogbeiträge. Denn meine Angebote wechseln immer wieder und meine Startseite kann mit grossen Agenturseiten zum Thema SEO nicht konkurrieren. Mit Blogbeiträgen erreiche ich meine Zielgruppe am besten.

#3: Gestaltung deiner Texte für Google und für deine Leser

Nachdem du Klarheit über die benötigte Webseiten-Struktur hast, kannst du jetzt die Inhalte der einzelnen Seiten erstellen. Auch hierfür dient dir deine recherchierte Keywordliste. Welche Begriffe werden verwendet, wonach genau suchen die Menschen? Das sollte dir Ideen für Inhalte geben.

schreibe deine Texte lesbar

Die Texte auf deinen einzelnen Seiten unterteilst du in kurze Abschnitte, die anhand von Überschriften gegliedert werden. Längere Textabschnitte sollten immer wieder Absätze (Leerzeilen) enthalten.

Nutze Aufzählungen, Fettdruck und unterschiedliche Schriftgrössten für Überschriften und hebe wichtige Sätze auch mal farblich oder in der Schriftgrösse hervor.

Vielleicht fragst du dich: was hat Textstruktur und Lesbarkeit mit SEO zu tun?

Du willst, dass deine Website von Google gefunden wird. Aber letztlich schreibst du für Menschen. Für das menschliche Auge ist ein strukturierter Text mit viel Luft zwischen den Zeilen und Überschriften viel einfacher zu lesen als ein zusammenhängender Textblock, denn:

  • Am einem Bildschirm liest man 25 Prozent langsamer als einen gedruckten Text.
  • Texte auf Webseiten werden von 70–80 Prozent der Leser nicht gelesen, sondern überflogen und nach den interessanten Inhalten gescannt und 50 Prozent der angebotenen Informationen werden nicht wahrgenommen.
    (Achtung: hier entsteht oft ein Trugschluss, dass man lieber weniger schreiben sollte, weil die Leute ja sowieso nicht alles lesen. Doch jeder deiner Besucher interessiert sich für einen anderen Teil deiner Inhalte. Natürlich solltest du Texte nicht unnötig aufblasen. Aber zu wenig Inhalte kann auch dazu führen, dass jemand nicht findet was er sucht und wieder abspringt)
  • Auffallende Inhalte wie Überschriften, Fettgedrucktes, Listen und Fotos werden mehr beachtet.

Es gibt sehr ausführliche und interessante Tipps mit vielen Quellverweisen hier auf Wikipedia zum Thema Textverständlichkeit, wo ich auch die obigen Punkte gefunden habe.

Warum ranken schlechte Texte trotzdem gut?

Es kann sein, dass schlecht strukturierte Texte bei Google auch sehr gute Positionen erreichen. Mir begegnen immer wieder fürchterliche Textwüsten ganz vorne bei Google.

Das ist keine nachhaltige Strategie. Vermutlich schwächeln diese Seiten bei der Kundengewinnung. Denn gefunden zu werden reicht ja noch nicht. Du möchtest ja überzeugen und Vertrauen bei deinen Webseitenbesuchern aufbauen.

Dazu hier noch ein Zitat aus einer interessanten Dissertation zum Thema Lehrtexte:

„Wenn man möchte, dass Leserinnen und Leser sich dauerhaft mit einem Thema auseinandersetzen und das erworbene Wissen anwenden, scheint es daher wünschenswert, dass sie beim Lesen von Lehrtexten eher positive Emotionen empfinden und die Texte mit möglichst wenig Aufwand verstehen“

Und was bei Lehrtexten gilt, ist uns bei der Kundengewinnung im Online-Marketing nur recht und billig 🙂  

 

Setze deine Keywords klug ein

Deine recherchierten Keywords hast du thematisch sortiert (s. Video oben) und festgelegt auf welchen Seiten du sie verwendest. Oft gibt es ein Hauptkeyword, das am meisten gesucht wird, oder einfach am besten zum jeweiligen Seiteninhalt passt.

Dieses verwendet man üblicherweise in der Hauptüberschrift ganz oben. Es eignet sich meistens auch für den Seitentitel. Mein Hauptkeyword für diesen Blogbeitrag z. B. ist „SEO-Grundlagen“.

Das wichtigste Keyword ganz oben auf der Seite einmal prominent einzuführen und sowohl in Überschrift, Seitentitel als auch in den ersten Absätzen zu verwenden, hat sich bewährt.

Es gibt keine feste Anzahl, wie oft ein Keyword in einem Text verwendet werden soll. Schreib mit gesundem Menschenverstand. Formuliere in erster Linie für deine Leser. Wenn dein Text fertig ist, kannst du auch nochmal feinjustieren und Überschriften oder einzelne Sätze anpassen, wenn du den Eindruck hast, dein Keyword geht unter.

Google zählt keine Keywords, sondern versucht anhand der Inhalte auf einer Seite zu verstehen, worum es im Wesentlichen auf dieser Seite geht und welche Fragen hier beantwortet werden.

(Eine ausführliche Anleitung zum Umgang mit Keywords in deinen Texten findest du hier.)

 

Fazit: SEO Grundlagen und grösste Hebel

Huch, das wars schon? Was ist mit der viel gelobten Ladezeit, den Alt-Attributen bei Bildern, mit Markup, Snippet-Optimierung, Backlinks und Google MyBusiness?

Ja, das sind alles auch wichtige Faktoren, mehr oder weniger. Aber wenn die oben beschriebenen Grundlagen nicht stimmen, helfen dir weder viele Backlinks noch eine hervorragende Ladezeit oder optimierte Snippets weiter.

Wenn du beim Lesen festgestellt hast, dass deine Website noch Schwächen aufweist bei Struktur und Inhalten, dann beginne dort zuerst und kümmere dich anschliessend um alles andere.

Wenn du Lust hast, kannst du hier noch tiefer in einzelne Bereiche des SEO eintauchen:

>> Wie viel Text braucht Google?

>> Warum lokale Unternehmen unbedingt Google MyBusiness nutzen sollten

>> Ladezeit-Optimierung einfach erklärt (inkl. Tipps zu gratis Tools)

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Hi, ich bin Melanie. Ich helfe Selbständigen und kleinen Unternehmen bei Google besser gefunden zu werden. In meinem Blog findest du viele hilfreiche Tipps und Anleitungen zu Google, Google Ads, Suchmaschinenoptimierung und Online Marketing Strategien. Einfach erklärt und garantiert ohne Fachchinesisch.