Anzeigen in der Google Suche schalten und Geld ausgeben? Oder lieber Zeit in SEO investieren, um kostenlos gefunden zu werden?

Bei der Frage nach Anzeigenschaltung oder Suchmaschinenoptimierung für die Google Suche ist es wie bei der Frage nach Katzen oder Hunden – es gibt zwei Lager.

  • Die einen schwören auf SEO: das sind Optimierungs-Massnahmen, um besser von Suchmaschinen in den unbezahlten Suchergebnissen gezeigt zu werden.
  • Die anderen sind überzeugt von Google Ads, das sind die Anzeigen in der Google Suche die uns allen täglich beim Googeln begegnen.

Hinter der nur-SEO-niemals-Anzeigen-Strategie steht meistens die Annahme, dass Anzeigen unseriös wirken. Dazu weiter unten mehr. Manche zweifeln auch ob die Anzeigen überhaupt Klicks bringen, weil man selbst nie auf eine Anzeige klicken würde. (Schliess nie von dir auf deine Zielgruppe, kann ich da nur sagen.) Auch der Wunsch, möglichst kostengünstig und unabhängig zu bleiben, spielt eine grosse Rolle.

Die Anzeigen-Liebhaber dagegen möchten schnelle, kalkulierbare Ergebnisse und Flexibilität. Ihnen ist SEO zu kompliziert, zu schwerfällig und unzuverlässig. Sie möchten nicht so viel Zeit mit den Optimierungs-Massnahmen verwenden, von denen sie nicht wissen, wann sie etwas davon haben.

Wie so oft gibt es nicht nur richtig und falsch. Für beides gibt es gute Argumente dafür und dagegen.

Damit du für dich eine passende Entscheidung treffen kannst, habe ich in diesem Artikel einmal die ganzen Aspekte zusammengetragen.

Schauen wir uns zunächst einmal SEO und Google Anzeigen genauer an (direkt zum Fazit springen). 

SEO oder Google ads? die wichtigsten Unterschiede

Anzeigen erscheinen in der Google Suche entweder oben direkt über den organischen (unbezahlten) Suchergebnissen oder ganz unten.

adwords oder seo

 

Um Anzeigen in der Google Suche zu schalten, brauchst du:

  • Ein Google Ads Konto: das ist schnell eröffnet und kostet nichts.
  • Eine Kreditkarte: ohne Kreditkarte keine Google Ads.
  • Ein Google Konto: wenn du noch keines hast, kannst du es beim Erstellen des Google Ads Kontos mit eröffnen.

 

Die Vorteile von Google Ads

Schnelligkeit

Direkt nach der Kontoeröffnung kannst du deine erste Kampagne erstellen und aktivieren. Innerhalb kurzer Zeit laufen die Anzeigen und deine Website wird gefunden. Vor allem bei ganz neuen Webseiten oder bei Webseiten, die bisher nicht so gut gefunden werden geben dir Google Ads schlagartig Sichtbarkeit.

Flexibilität

Du bestimmst selbst ganz genau die Keywords, mit denen deine Website gefunden werden soll. Dabei ist es wichtig, dass deine Keywordliste zu deinem Angebot auf deiner Website passt (nach den Google Ads Richtlinien). Die Kampagnen lassen sich jederzeit mit nur einem Mausklick stoppen und wieder aktivieren.

Zielgenauigkeit

Mit Anzeigen kannst du sehr genau steuern, in welcher Region oder für welche Zielgruppe (z. B. nur Frauen oder Männer zwischen 35 – 55) deine Anzeigen gezeigt werden. Mit Remarketing kannst du ausserdem auch ehemaligen Webseitenbesuchern Bannerwerbung zeigen, wenn sie auf anderen Webseiten surfen.

Umfang der Sichtbarkeit

Weil es so flexibel ist, hast du die Möglichkeit mit Anzeigen zu einer sehr grossen Zahl von Keywords gefunden zu werden. Für eine kleine Website sind solche Ergebnisse mit SEO nur schwer zu schaffen.

 

die 7 grössten Fehler mit Google Ads

Die Nachteile von Google Ads

Komplexität

Wer sich nicht auskennt, verbrennt Geld statt Kunden zu gewinnen. Google macht es dir mit „Smarten Kampagnen“ und „AdWords Express“-Konten sehr leicht, Anzeigen zu schalten. Doch ich kann dir nur raten davon die Finger zu lassen. Bei diesen Kampagnenarten übergibst du die volle Kontrolle an Google. Geh mit dem Geld lieber essen oder spende es an einen guten Zweck. Oder investiere etwas Zeit in Weiterbildung (z. B. hier (Die 7 grössten Fehler mit Google Ads – und wie du sie vermeidest) oder in einen Spezialisten .

Dauerhafte Kosten

Mit der Schaltung von Anzeigen fällt monatlich ein bestimmter Betrag an Werbekosten an. Sobald du abschaltest oder pausierst, ist die Sichtbarkeit wieder weg.

 

Also, doch lieber SEO? 

 

Werfen wir noch einen Blick darauf. Suchmaschinenoptimierung besteht aus zwei wichtigen Bereichen: 

  • Optimierung der Website (On-Page-SEO): Das beinhaltet den Aufbau einer idealen Webseitenstruktur, die Recherche und das Platzieren der Keywords auf der Website an strategisch wichtigen Punkten, Optimierung oder ständige Neuerstellung von Texten (z. B. beim Bloggen), Ladezeit- und Bilderoptimierung, interne Verlinkungen und Weiterleitungen auf der Website, Erstellung einer Sitemap.
  • Massnahmen ausserhalb der Website (Off-Page-SEO): Website bei Google anmelden, Sitemap einreichen, Eintragung der Website in Onlinekatalogen oder passenden Foren, Pflege des Google MyBusiness Kontos mit Bildern, Texten und regelmässigen Beiträgen, evtl. Gastbeiträge auf themenverwandten Blogs verfassen, Kommentieren in Foren und Blogs, Website Verlinkungen. Analyse und Ableitung von weiteren Massnahmen mit Hilfe von Tools wie z. B: Google Analytics und Google Search Console.

 

 Die Vorteile von SEO

Höheres Vertrauen

Die organischen Suchergebnisse haben bei Google-Nutzern einen höheren Vertrauensbonus und sie bekommen im Vergleich zu Anzeigen auch mehr Klicks, wie diese Studie zeigt.

Mehr Webseitenbesucher

In der Folge aus dem oberen Punkt kannst du, bei gleichem Suchvolumen, mit organischen Rankings auf den obersten Plätzen mehr Webseitenbesucher erreichen als mit Google Ads (ganz einfach ausgedrückt).

Kostenlose Sichtbarkeit

Dieser Vorteil hinkt ganz offensichtlich etwas –  und greift nur langfristig. Denn wie du jetzt weisst ist eine gewisse Investition an Zeit, in eigene Weiterbildung oder in Spezialisten notwendig um etwas zu erreichen.

Doch wenn die Investition langfristig Früchte trägt, lohnt es sich.

Ein paar meiner besten Blogbeiträge die ich vor zwei bis drei Jahren geschrieben habe, bringen mir monatlich zahlreiche kostenlose Webseitenbesucher (s. Screenshot):

 

SEO Blogbeiträge

 

Kostenloser Mini-SEO-Kurs

 

Die Nachteile von SEO

Viel Aufwand 

Der Zeitaufwand für SEO kann sehr hoch sein. Oder die Kosten für Mitarbeiter oder Agenturen, die SEO dauerhaft übernehmen. Das hängt zu einem grossen Teil vom Umfang der Website ab, davon wie der Wettbewerb aufgestellt ist und mit wie vielen Keywords du gefunden werden möchtest.

Bei kleinen Webseiten (z. B. die Seite eines Dienstleisters mit 5 bis 6 Angebotsseiten ohne Blog) ist der Initialaufwand bei der Erstellung der Website am höchsten und liegt bei langfristig guten Rankings bei gegen null.

Bei einer umfangreichen Seite oder bei Blogs ist der Aufwand höher und allein durch das regelmässige Bloggen ein dauerhafter Aufwand. (Für die Erstellung eines ausfühlichen Blogbeitrags wie diesem hier rechne ich mit rund 8h Zeitinvestition. Jedoch müssen Blogbeiträge nicht diese Ausführlichkeit haben für gute Rankings.)

Lange Dauer

Erste Ergebnisse nach Optimierungsmassnahmen kann man oft schon nach wenigen Wochen sehen. Doch wirklich gute und stabile Rankings können je nach Branche und umkämpften Keywords gut 6 – 12 Monate dauern. Du brauchst einen langen Atem, wenn du nur unbezahlt gefunden werden möchtest. Dieser Beitrag wird mir also erst in einigen Monaten Besucher über die organische Suche bringen.

Keine Garantie

Der Algorithmus wird ständig angepasst, wobei die Gewichtung von einzelnen Faktoren verändert werden oder einzelne Faktoren geändert werden. So beachtet Google z. B. seit 2009 die Keywords im Meta Text nicht mehr (Quelle: Google). Früher war das ein wichtiger Faktor, heute müssen die Keywords im Text zu finden sein. Und es gibt auch immer wieder einmal grössere Updates. Ein Update vom Oktober 2018 z. B. hat vor allem medizinische Seiten gute Rankings gekostet.

Starke Individualisierung

Die Suchergebnisse werden immer individueller. Je nachdem wo jemand googelt, mit welchem Gerät oder was die eigene Suchhistorie ist, können die Suchergebnisse sehr unterschiedlich sein. DAS EINE RANKING gibt es deswegen nicht. Je grösser die Region, in der du gefunden werden möchtest, wird es mit der „nur-SEO-Strategie“ anspruchsvoller.

Unkreative Texte

Beim Texten werden dir mit SEO recht enge Grenzen gesetzt. Die Keywords müssen an strategisch wichtigen Orten auf deiner Website auftauchen. Textest du gerne phantasievolle Überschriften oder blumige Texte, dann kann es sein, dass Google deine Texte nicht versteht und falsch einordnet.

Das ist einer meiner Kundinnen passiert, die zu Suchanfragen nach Natur und Landschaften gefunden wurde statt zu ihrem Therapieangebot, weil sie Überschriften wie „Fluss des Lebens“ verwendet hat.

Letztlich ist die Suchmaschine eben kein Mensch.

 

Vielleicht doch lieber Anzeigen, aber…

Sind Google Ads nicht unseriös?

Die Frage bekomme ich hin und wieder. Und ich finde sie berechtigt.

Anzeigen erscheinen uns werbegeplagten Menschen als manipulativ. Manche argumentieren, dass es nur bei den unbezahlten Ergebnissen um die besten Anbieter handeln kann, weil unseriöse Webseiten gar nicht erst nach vorne kommen. Dagegen könnte Anzeigen „jeder schalten“.

Das ist ein Trugschluss.

Google verleiht die besten Positionen in den unbezahlten Suchergebnissen denjenigen, die bestimmte Anforderungen erfüllen, ohne über Geschäftsmodelle zu urteilen. SEO können auch unseriöse Anbieter hervorragend umsetzen. Jeder, der Suchmaschinen Optimierung versteht und gut umsetzt, kann die besten unbezahlten Positionen erreichen.

Dazu kommt, dass es für die Anzeigenschaltung sehr strenge Regeln und Auflagen von Google gibt. Letztlich gelten die gleichen Regeln wie für die unbezahlten (organischen) Suchergebnisse. So müssen z. B. die Keywords, die man hinterlegt unbedingt zum Inhalt der Website passen, sonst werden die Anzeigen nicht ausgespielt. Auch die Anzeigentexte werden sehr streng bewertet. Wer die Regeln nicht beachtet, riskiert eine Kontosperrung. 

Google Anzeigen sind genauso (un)seriös wie die unbezahlten Suchergebnisse.

 

AdWords oder SEO – Fazit und Empfehlungen

Das war jetzt ganz schön viel. Hier kommt eine Zusammenfassung mit meinen Tipps zur Strategie.

Suchmaschinenoptimierung ist ideal wenn du:

  • einen Blog aufbauen möchtest, um damit seine Sichtbarkeit und Expertise oder auch deine Persönlichkeit zu zeigen – schlicht um Vertrauen zu bilden.
  • es dir leisten kannst, dass die Ergebnisse deines Optimierungsaufwands einige Monate auf sich warten lassen.
  • für Rankings mit vielen unterschiedlichen längeren Keyword-Kombinationen (Longtail-Keywords) gefunden werden möchtest. Ein langer Blogbeitrag wie dieser kann z. B. zu einer grossen Anzahl von unterschiedlichen Suchanfragen bezügl. Google Ads oder SEO gefunden werden. Ein Longtail-Keyword wäre z. B. „ Google Ads oder SEO“. Andere Longtail-Keywords, für das dieser Blogbeitrag einmal ranken könnte, ist „sind Google Ads seriös“ oder „lohnen sich Google Anzeigen“.

Die Anzeigenschaltung bei Google lohnt sich:

  • als „Motor“ bei neuen Webseiten in den ersten Monaten, bis das organische Ranking in den unbezahlten Suchergebnissen greift.
  • bei kleinen Webseiten, die inhaltlich nicht wettbewerbsfähig sind.
  • wenn du in Regionen gefunden werden möchtest, für die deine Website keine guten organischen Rankings hat.
  • wenn du mit bestimmten Keywords gefunden werden möchtest, mit denen deine Website bei Google (noch) nicht in den organischen Suchergebnissen gefunden wird.
  • zu Testzwecken, wenn du deine Website neu gestaltet hast, und die Reaktionen der Besucher analysieren möchtest.
  • für einzelne Bereiche deiner Website: Ich schalte z. B. Anzeigen nur für mein konkretes Angebot. Und meine Blogbeiträge werden optimiert für Suchmaschinen.
  • wenn du nicht so viel Zeit investieren möchtest oder kannst.

Und hier kommt noch ein letzter TIPP:

Es muss nicht immer ein „entweder-oder“ sein. Auch wenn du schon gute organische Suchergebnisse hast, ist es sinnvoll zusätzlich Anzeigen zu schalten. Diese Strategie verfolge ich mit meinen Kunden gerne.

Vorteil #1: Du kannst gleich zwei Plätze auf der ersten Suchergebnisseite belegen, einmal organisch und gleichzeitig noch mit der Anzeige. Damit verdrängst du Wettbewerber und erhöhst deine eigene Sichtbarkeit und damit auch die Wahrscheinlichkeit auf Klicks.

Vorteil #2: Google Ads Kampagnen für Webseiten die SEO optimiert sind, laufen besser. Und können niedrigere Klickpreise erzielen. 

Hat dir mein Artikel ein paar Erkenntnisse gebracht – oder neue Fragen aufgeworfen?

Lass es mich wissen und schreib mir gerne unten in die Kommentare.

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WER HIER BLOGGT

Hi, ich bin Melanie. Ich helfe Selbständigen und kleinen Unternehmen bei Google besser gefunden zu werden. In meinem Blog findest du viele hilfreiche Tipps und Anleitungen zu Google, Google Ads, Suchmaschinenoptimierung und Online Marketing Strategien. Einfach erklärt und garantiert ohne Fachchinesisch.