Ein paar Sekunden.

So lange hast du Zeit, die Besucher deiner Website von dir und deinem Angebot zu überzeugen.

Wenn User auf deiner Website landen, sei es via Google oder direkt, dann werden sie einen kurzen Blick auf deinen Auftritt werfen und entscheiden, ob du die richtige Ansprechperson für sie bist.

Es gibt einen einfachen Trick, ihnen zu zeigen, dass sie bei dir am richtigen Ort sind: Schreib für deine Leser und formulier deine Texte so, dass sie sich darin wiederfinden.

Du musst ihnen versichern, dass du ihre Bedürfnisse und Probleme erkennst und verstehst.

Viele Website-Texte sind jedoch aus der Sicht des Absenders geschrieben: Sie erzählen, was angeboten wird, warum dieses Angebot das beste auf dem Markt ist, wer der Anbieter ist etc. Solche Texte vernachlässigen die Leser und sorgen dafür, dass sie ganz schnell wieder weg sind.

Willst du also sicherstellen, dass die User sich auf deiner Website umsehen möchten und dich im Idealfall sogar kontaktieren, dann solltest du die Bedürfnisse der Leser in den Mittelpunkt stellen.

Wie du das machst, erkläre ich dir in diesem Beitrag.

Kenne deine Zielgruppe

Ich bin sicher, du hast die Zielgruppe deines Unternehmens definiert. Das hilft dir nicht nur, wenn du dein Angebot festlegst, sondern auch bei der Ansprache deiner Leser in deinen Texten.

Wer sind deine Leser?

Halte dir deine Leser stets vor Augen. Wie alt sind sie? Welches Geschlecht haben sie? Welchen Beruf üben sie aus? Was interessiert sie? Welche Fragen haben sie? Es kann hilfreich sein, ein Bild deines Lesers zu zeichnen und im Büro aufzuhängen.

Stell dir deine Leser als „echte“ Menschen vor, mit Stärken und Schwächen, mit Fragen und Bedürfnissen – und niemals als anonyme Masse.

Was wissen deine Leser?

Überlege dir immer, wie viel Vorwissen deine Leser haben. Oft sind wir betriebsblind, wenn es um unser Unternehmen, unser Angebot oder generell „unser“ Thema geht und verlieren so die Bedürfnisse der Leser aus den Augen.

Versuche, die Perspektive deiner Leser einzunehmen und nicht (nur) aus deiner Sicht an ein Thema heranzugehen. Es kann helfen, wenn du deinen Text einem Laien vorlegst und fragst, ob das Geschriebene für ihn verständlich ist.

Nutze die richtigen Wörter

Es gibt einige Wörter, die in leserorientierten Texten ein „No Go“ sind. Manchmal reicht es schon, diese Wörter wegzulassen und durch andere zu ersetzen. Manchmal musst du etwas an den Formulierungen schrauben, um deine Leser abzuholen.

„Du“ statt „meine Leser“

Verzichte auf anonyme Bezeichnungen wie „meine Leser“, „unsere Zielgruppe“, „die Kunden“. Du darfst ruhig persönlich werden in deinen Texten und deine Leser direkt ansprechen.

  • Eher nicht: „Meine Yogaklassen richten sich an Frauen, die Bewegung und Entspannung kombinieren möchten.“
  • Lieber so: „Suchst du nach einer Sportart, bei der du Bewegung und Entspannung kombinieren kannst? Dann sind meine Yogaklassen genau richtig für dich.“

„Sie“ und „du“ statt „wir“ und „ich“

Natürlich ist es am einfachsten, einfach zu schreiben, wer du bist, was du tust und was du anbietest. Doch Webtexte funktionieren nicht wie ein Monolog, sondern wie ein Dialog: Erzähl nicht nur von dir, sondern hör deinem Gegenüber zu.

  • Eher nicht: „Ich bin ausgebildete Stimmtrainerin und biete Stimm- und Rhetorikseminare für Privatpersonen und Unternehmen an.“
  • Lieber so: „Wenn Ihnen die Stimme schon beim Gedanken an Ihr nächstes Referat versagt, dann sollten Sie über ein Rhetorikseminar bei mir nachdenken. Als ausgebildete Stimmtrainerin zeige ich Ihnen, worauf es ankommt.“

Schlüsselwörter statt Fachjargon

Wenn du deine Texte für Suchmaschinen optimierst, dann weisst du es schon: Du musst in deinem Text jene Wörter unterbringen, nach denen deine potentiellen Kunden bei Google suchen.

Aber auch wenn du mit SEO nichts am Hut hast, sind die „richtigen“ Wörter wichtig: Deine Leser scannen deine Texte und suchen nach Anhaltspunkten dafür, dass sie am richtigen Ort gelandet sind.

Du musst deshalb Wörter verwenden, die deine Leser benutzen würden und nicht die Fachbegriffe deiner Branche.

Beispiel:

Eine Frau leidet unter einer Pollenallergie. Eine Freundin hat ihr verraten, dass ihr die Chinesische Medizin (TCM) geholfen hat. Du hast eine TCM-Praxis und behandelst auch Heuschnupfen-Allergiker. Schreib für deine Leser und bau Stichwörter wie „brennende Augen“, „laufende Nase“, „verstopfte Nase“, „Kopfschmerzen“ in deine Texte ein.

Überzeuge mit Textkniffen

Du kannst aber noch mehr tun, als die richtigen Wörter zu benutzen. Du kannst deine Texte so aufbauen und strukturieren, dass sie automatisch den Fokus auf die Leser richten und du nicht in Versuchung gerätst, zu viel über dich und dein Angebot zu schreiben.

Fragen statt antworten

Eine elegante Lösung, das eigene Angebot zu beschreiben, ist das Frage-Antwort-Spiel. Du schreibst also nicht, dass du eine Dienstleistung oder ein Produkt anbietest, sondern stellst zuerst eine Frage, die deine Leser vermutlich haben. Von dieser Frage ausgehend schlägst du die Brücke zu deinem Angebot.

„Stagnieren deine Umsätze seit Monaten?“
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„Ihre Rückenschmerzen belasten Sie jeden Tag?“
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Sprechen statt schreiben

Vielen Menschen fällt es schwer, sich schriftlich auszudrücken: Sie nutzen Floskeln, bilden komplizierte und ellenlange Sätze und kommen nicht auf den Punkt. So sind sie ganz weit weg von ihren Lesern.

Wenn es dir auch so geht, probiere mal folgendes:

Anstatt die Inhalte für deine Website zu schreiben, mach einfach eine Sprachaufnahme auf deinem Handy.

Stell dir vor, wie du deinen Wunschkunden von Angesicht zu Angesicht von dir und deinem Angebot überzeugen würdest.

Bestimmt würdest du ihn zuerst nach seinen Bedürfnissen fragen, nicht wahr?

Lösungen statt Eigenschaften

Als Unternehmerin kennst du deine Dienstleistung oder dein Produkt sehr gut. Da ist es naheliegend, die wichtigsten Eigenschaften auf deiner Website aufzuzählen.

Das Problem aber ist: Deine Leser interessiert es nicht primär, dass deine Yogaklassen aus Elementen des Hatha- sowie des Kundalini-Yogas bestehen. Vielmehr möchten sie wissen, ob deine Yogaklassen ihr Bedürfnis nach sportlicher Betätigung oder Entspannung befriedigen.

Deshalb schreib lieber: „Wenn du öfters verspannt oder gestresst bist, zeige ich dir die Übungen, die dir mehr Gelassenheit schenken und hartnäckige Muskelverspannungen lösen.“

Fazit: Schreib für die Leser und sie werden bleiben

Wenn du willst, dass die User auf deiner Website bleiben, dann musst du die Leser, ihre Bedürfnisse und ihre Vorteile in deinen Texten in den Vordergrund stellen.

Das ist nicht immer einfach, ich weiss. Denn natürlich willst du auf deiner Website von dir und deinem Angebot erzählen. Das sollst du auch, du darfst aber dabei deine Leser nicht vergessen.

Übrigens: Die oben beschriebenen Tipps helfen dir nicht nur bei den Texten für deine Website, sondern auch bei allen anderen Texten, die überzeugen, motivieren oder verkaufen wollen – Newsletter, Blogartikel, Social Media etc.

 

Autorin des Gastbeitrags: Karin Keller

Autorin des Gastbeitrags: Karin Keller

Karin Keller ist Texterin und Bloggerin und schreibt in ihrer Textagentur abcwerk für KMU, Vereine und gemeinnützige Organisationen.

Du findest Karin hier www.abcwerk.ch
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Foto: Daniel Kellenberger von KellenbergerKaminski Photographie

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